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Faszination Gallé-Gläser - eine Einführungvon Ingrid Poppe
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Wertvolle Gallé Vase von 1910. Sammlerwert etwa 7500 Euro |
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Die künstlerischen Gläser Emile Gallés, Inbegriff des
floralen Jugendstils, verzaubern bis heute weltweit Liebhaber und Sammler
des Art Nouveau. Der triumphale Erfolg des wohl bekanntesten Glaskünstlers
aus Nancy begann mit der Weltausstellung in Paris 1878. |
Gallé Vase von etwa 1910. Wert etwa 9000 Euro |
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Der Maître verrier Emile Gallé setzte formal und technisch völlig neue Maßstäbe in der Glasherstellung. Mit seinem Auftreten begann eine neue Wertschätzung des Werkstoffes Glas, welche zuvor vielmehr der historisierenden Keramik seiner Zeit galt. Bereits um 1874 entwickelte er, inspiriert von
chinesischen Glasuren der Kangxi-Zeit, das „Clair de lune“-Glas, ein
lichtblaues, transparentes Glas. Seine Gefäße waren zu diesem Zeitpunkt von
typischen Formen und Dekoren der Renaissance und des Islams beeinflusst.
Noch um 1884 propagierte er die Vorrangigkeit der Transparenz des Glases und
die Nachvollziehbarkeit handwerklicher Verrichtungen und
Materialgerechtigkeit. Doch während seines öffentlichen Rückzugs in der Zeit
von 1885 bis 1889, die er für chemische und physikalische Versuche zur
Herstellung- und Veredelung seiner Gläser nutzte, vollzog sich in seinem
Schaffen eine Wende. Während zuvor Glasschöpfungen mit reicher farbiger
Emailbemalung in Relief und farbiges Transparentglas mit aufgeschmolzenen
Glasauflagen in der Art von Band- und Moosachat, Amethyst, Jade und
Rosenquarz entstanden („imitations de pierres dures“) wandte sich Gallé,
auch unter dem Einfluss der Kunst des Fernen Ostens, nun dem opaken Farbglas
zu. Er imitierte Edelsteinglas in Art von Jade, Bernstein oder Alabaster im
Sinne des „l’art pour l’art“ und im „style d’après la nature“.
Konventionelle Gefäßformen der Frühzeit wurden von einem vorwiegend
naturalistischen Formenrepertoire abgelöst. Nicht nur die Emailtechnik gelangte durch Emile Gallé zur Vollkommenheit. Seine Leistung liegt besonders in der aufwendigen, in mehreren Arbeitsgängen erfolgenden Überfangtechnik, die er zur beherrschenden Herstellungs- und Veredelungsweise der Kunstgläser seiner Manufaktur wählte. Mittels Ätztechnik entstanden der hoch oder tief reliefierte Dekor, der über eine Schablone auf den Gefäßkörper übertragen und zuvor mit einer schützenden Lackschicht abgedeckt wurde („bitumen de judée“). Bis zu vier Überfangschichten oder Teilüberfänge weisen seine Kunstgläser auf. Zum Leitmotiv der naturalistischen Dekore wurde die europäische und ostasiatische Pflanzenwelt unter dem Einfluss des Japonismus und Gallés naturwissenschaftlicher Ausbildung. Auch durch die Freundschaft mit dem japanischen Naturforscher Tokuso Takasima, der 1885 in Nancy europäische Botanik studierte, wurde Gallé in die ostasiatische Ästhetik und Naturlehre eingeführt.
Emile Gallés Glasschöpfungen werden in die hochwertigen Atelierstücke des „grand genre“ unterteilt, individuell gestaltete Einzelstücke, häufig mit Metallmontierungen, die für Ausstellungen angefertigt wurden, sowie in die herausragenden Atelierstücke „demi riche“ in kleinerer Auflage und in die „Etudes“. Die Aufnahme einer preiswerten Serienproduktion von Kunstgläsern entstand als Konsequenz nach der wirtschaftlichen Krise des Unternehmens zwischen 1885 und 1887, um künftig die Existenz und den Umsatz der Manufaktur sichern zu helfen und damit weiterhin die Herstellung der kostbaren Einzel- und Atelierstücke zu ermöglichen. Alle Gläser Emile Gallés sind sorgfältig in Tief- oder Reliefätzung, Gravur
oder Diamantriss signiert und ermöglichen dem Kenner Rückschlüsse für eine
Datierung. |
Deckenlampe, um 1908 |
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Vase, um 1898 Diskusförmig ausgewölbter Standbereich, weiter, konisch aufsteigender Gefäßkörper. H. 21,7 cm. Farbloses Glas, maigrün überfangen, Mündungsbereich mit himbeerrotem Überfang, Schauseite mit einer in Marqueterie-Technik in die Glasmasse eingearbeiteter Orchideenblüte aus violett getöntem Glas, eingeschmolzene Silberfolienpartikel, als Blütenmitte oxidbetupfte Silberfolie, orangefarben fleckig überschmolzen, die gesamte Blüte in Hoch- und Tiefschnitt modelliert, Gefäßwandung flächendeckend geschnitten, beschliffen und marteliert, seidenmatt, stellenweise glanzpoliert. Reliefsignatur auf der Wandung: Gallé (Hochschnitt). Schätzpreis. Euro 26000,- |
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Vase, um 1910 Kalebassenform, ausgestellte Wulstmündung. H. 28 cm. Farbloses, mehrschichtiges Glas mit cremefarbenen, verlaufend gelben Pulvereinschmelzungen, hellblau und auberginenrot überfangen, reliefiert matt geätzt, teilpoliert; umlaufender Dekor: hängende Klematiszweige auf mattiertem Fond. Reliefsignatur auf der Wandung: Gallé. Schätzpreis 9000,- Euro |
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Stangenvase, um 1908 Gefäßkörper in Linsenform, hoher, zylindrischer Hals. H. 43 cm. Farbloses, mehrschichtiges Glas, Innenschicht mit weißen und pfirsichfarbenen Pulvereinschmelzungen, mattgrün und hellviolett überfangen, reliefiert matt geätzt; umlaufend Blüten- und Blattzweige der Hortensie. Auf der Wandung sign.: Gallé. Schätzpreis. 3400,- Euro |
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Vase, um 1898 Zylindrische Wandung, leicht eingewölbte Schulter, abgesetzter, zylindrischer Hals. H. 8,5 cm. Farbloses, dickwandiges Überfangglas, Zwischenschichtdekor mit weißlichen, zum Stand hin bernsteinfarben, rotbraun und graublau verlaufenden Pulvereinschmelzungen, Schauseite der Wandung in 'marqueterie sur verre' eingearbeiteten Blüten und Blattzweigen aus grünem, bernsteinfarbenem, braunem und violettem Glas, fein geschnitten und nachgearbeitet, poliert. Wandung sign.: Emile Gallé (zweizeilig, Schriftzug, graviert). Schätzpreis. 10000,- Euro |
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Tischlampe, um 1910 Balusterschaft in schlanker Kegelform auf flach gewölbtem Rundstand, Flachschulter, enger, zylindrischer Hals, ausgestelltes Mündungsprofil, Schirmkuppel in Pilzdachform, aufliegend auf dreifach verstrebter Mündungsmontierung mit zwei Elektrofassungen. H. 52 cm. Farbloses Glas, Deckschicht mit ockergelbem Pulvereinschluss, Überfänge in Taubenblau, Dunkelblau und Violett, reliefiert matt geätzt, teilpoliert, Umlaufender Dekor: Hochgebirgslandschaft mit hohen Tannen im Vordergrund, der Himmel in pfirsichfarbener Morgendämmerung; ergänzende Darstellung auf dem Schirm: zwei in den Lüften kreisende Adler mit weiten Schwingen, die Klauen zum Fang bereit. Schaft und Schirm sign.: Gallé (hochgeätzt). Schätzpreis. 14800,-
Euro |
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Vase, um 1910 Schlanke, zur Wandungsmitte hin schwellende Form über Rundstand mit geschrägtem Profil, Trompetenmündung. H. 50,5 cm. Farbloses, mehrschichtiges Glas, von der Mündung zum unteren Bereich verlaufende gelbe Pulvereinschmelzungen, weinrot überfangen, reliefiert geätzt. Umlaufender Dekor: Heckenrosenzweige mit Blüten, Knospen und reichem Blattwerk auf mattiertem Grund. Reliefsignatur auf der Wandung: Gallé. Schätzpreis 7500,- Euro |
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Hallo! Ich möchte gerne wissen, wo die wichtigsten Gallé - Sammlungen oder Museen auf der ganzen Welt zu finden sind. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, könnten Sie mir einige Orte angeben. Welche Galerien oder Auktionshäuser sind auf Emil Gallé spezialisiert ? Vielen Dank für Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüssen Felis Sinniger
Auktionshaus von Zezschwitz München | Das Auktionshaus von Zezschwitz versteigert nicht nur Gläser Emile Gallés sondern hilft auch bei Wertbestimmung und Überprüfung der Echtheit solcher Gläser |
Wikipedia über Emile Gallé | Information von der Online Enzyklopädie WIKIPEDIA über den Künstler Emile Gallé |
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