Seit 1996 im Internet
|
Günstiges im Sammlershop Schmidtkonz entdecken |
|
Was ist Porzellan?Von Kurt KrockenbergerKurt Krockenberger schildert in diesem Artikel ausführlich was Porzellan ist, welche Arten von Porzellan es gibt und wie sich Porzellan von Steingut unterscheidet. Quelle:
|
Typisches Bone China Porzellan aus England, dass sich besonders für farbiges
Dekor gut eignet |
|
|
[ebay-partner-deutsch/porzellan/widget-porzellan.htm]
|
Porzellan gehört zur großen Gruppe der Keramik, die alle
im wesentlichen aus Ton oder besser gesagt, aus tonmineralhaltigen
Rohstoffen erzeugten Waren umfasst. Eine genaue wissenschaftliche Bestimmung des Begriffs Porzellan ist sehr schwierig, da Porzellan trotz seines einheitlichen Aussehens in seinem Aufbau keinen einheitlichen Körper darstellt. Man bezeichnet es am besten als ein Gebilde, bei dem vor allem zwei Hauptteile zu unterscheiden sind: Masse bzw. Scherben und Glasur. Die Porzellanglasur entspricht in ihrer Zusammensetzung dem Glas. Die Masse, oder im gebrannten Zustand besser als Scherben bezeichnet, besteht zu rund 65 bis 80 % ebenfalls aus Glas, in dem winzige Mullit- und Quarz-Kristalle eingebettet sind (nach Dietzel: 65 % Glas, 20 - 25 % Mullit, 10 - 15 % Quarz). Die glasige Grundmasse ist daher der Hauptgrund, warum Porzellan durchscheinend (transparent) ist - worin es sich auch vom Steingut und Steinzeug unterscheidet. Scherben ist der Fachausdruck für einen geformten, getrockneten oder gebrannten keramischen Gegenstand, welcher noch nicht glasiert ist. Die einzelnen Bestandteile (Komponenten) im Fertiggegenstand, wie Glas und ein Teil der eingebetteten Kristalle, bilden sich erst beim Brennen. Woher kommt das Wort Porzellan?Das Wort Porzellan ist abgeleitet aus dem italienischen „porcella“, dem Namen einer wie Porzellan aussehenden Muschel. Angeblich hat Marco Polo diese Bezeichnung als erster für die chinesischen Erzeugnisse dieser Art angewandt, weil er auch glaubte, dass die Chinesen aus dieser Muschel das Porzellan herstellen würden. Woran erkennt man Porzellan?Am schnellsten und sichersten erkennt man Porzellan an seiner Transparenz bzw. Transluzenz, dem Durchschein bei Halten gegen das Licht – eine Prüfung, die jedermann überall und schnell durchführen kann. Weitere Kennzeichen sind hervorragender Glanz der Oberfläche, ein heller, wohllautender Klang und die reine Farbe, die heute, verursacht durch modische Einflüsse und ermöglicht durch die technische Entwicklung, vom bläulichen Weiß bis zu einem ausgesprochenen Elfenbeinton spielen kann. Die Bruchfläche des Porzellanscherbens ist glatt, dicht und saugt kein Wasser an. Mit einem einfachen Versuch lässt sich das feststellen: man fühlt mit der Zunge über die Bruchfläche. Bleibt die Zunge haften, handelt es sich um Steingut oder ein anderes keramisches Erzeugnis (Irdenware, Fayence, Majolika), gleitet sie glatt über die Fläche hinweg und ist der Scherben auch noch durchscheinend, ist es Porzellan. Gibt es verschiedene Arten von Porzellan?Wir unterscheiden zwei Hauptarten von Porzellan, das
Hartporzellan (Erfinder:
Johann
Friedrich Böttger und
Ehrenfried Walter von Tschirnhaus, Mathematiker und Physiker, 28. März
1709). (Päte dure, engl. hard paste) und das Weichporzellan (Päte tendre,
engl. soft paste). Das Hartporzellan wird vorwiegend auf dem europäischen
Kontinent, das Weichporzellan vorzugsweise in China, Japan und in England
hergestellt. Was ist Hartporzellan?Unser in Deutschland erzeugtes Porzellan ist Hartporzellan. Sein wesentliches Merkmal ist sein hoher Kaolinanteil (50 %) und seine Feldspatglasur, die erst bei einer Temperatur von 1400 bis 1500°C aus schmilzt. Zu gleicher Zeit sintert (siehe da) auch der darunterliegende Porzellanscherben. Daraus ergibt sich die außerordentliche Oberflächenhärte der Glasur und die Festigkeit sowohl des Scherbens, wie der Glasur. Scherben und Glasur des Hartporzellans können durch entsprechende Zusätze von Metalloxyden gefärbt werden, wir erhalten dann Elfenbeinporzellan. Kobaltporzellan (blau gefärbt), Seladonporzellan (grünlich getönt), Rosaporzellan und sogar schwarzes Porzellan. Die hohe Glattbrandtemperatur des Hartporzellans beschränkt seine Farbpalette für Unterglasurdekorationen erheblich, worauf noch mehrfach hingewiesen wird. Was ist Knochenporzellan oder auch Bone China genannt?
Was ist Frittenporzellan?Wie bereits gesagt, ist die Bezeichnung „Porzellan" für
dieses Erzeugnis falsch, da es sich seiner Zusammensetzung nach mehr um eine
glasartige Masse handelt. Frittenporzellan ist französischen Ursprungs (Sevres).
Es besteht aus der Fritte (geschmolzenes Gemenge), die sich aus
Quarz,
Salpeter,
Kochsalz,
Tonerde,
Soda und
Gips zusammensetzt. Nach dem
Feinmahlen dieser Schmelze wird sie mit Kreide und Kalk versetzt. Die Glasur
ist ebenfalls eine Fritte aus Quarz,
Pottasche und Soda. Sie
wird wie bei dem englischen Knochenporzellan auf die fertig gebrannten
Stücke bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen aufgeschmolzen. Was ist Seladon-Porzellan?Seladon nennt man Porzellan. das entweder in seinem
Scherben oder in seiner Glasur von zart grüner Farbe (Jadeton) ist. Man
erhält es durch Beimischung von Chromverbindungen zur Masse oder Glasur -
nach dem Glattbrand erscheint das Porzellan dann in zart grünlichem, leicht
verwaschen wirkendem Ton. Gibt es auch schwarzes Porzellan?Ja, es wird unter der Handelsbezeichnung „Porcelaine
noire“ von Rosenthal seit einigen
Jahren auf den Markt gebracht. Porcelaine noire ist gewissermaßen das z. Z.
letzte Glied einer langen Entwicklungsreihe, die mit der sogenannten „Chimü-Keramik“
im 11. Jahrhundert in Peru begann. Was ist Rosa-Porzellan?„Rosé-, oder Rosa-Porzellan“ genannt, entsteht durch Beimischung bestimmter Mangansalze, meist auch durch Zusatz von Goldverbindungen zur Masse, die ebenfalls hei den üblichen Glattbrandtemperaturen des Porzellans gebrannt wird. Gibt es auch braunes Porzellan?Ja, man verwendet es vielfach für die sogenannten Koch-, Brat- und Backgeschirre, wobei sowohl die Masse wie die Glasur, meist aber nur die Glasur, braun gefärbt sind. Die Färbung der Glasur erfolgt durch Beimischen von Metalloxyden (Eisenoxyd, Manganoxyd und Chromoxyd) oder in der Masse durch Verwendung entsprechend braun brennender Tone. Warum sind die Elfenbein-Porzellane oder andere farbige Porzellane nicht immer gleich in ihrer Farbe?Gerade die Farbunterschiede im Elfenbein-Porzellan bürgen für die Echtheit des Elfenbein-Porzellans. Sie beweisen, dass es sich um ein Produkt handelt, in welchem bei dem Scharfbrand des Hartporzellans (1400 - 1500°C) der Elfenbeinton eingebrannt ist, und dass es sich hier nicht um eine aufgetragene Farbe, die nachträglich aufgeschmolzen (800 - 900°C) wurde, handelt. Diese geringen Unterschiede in der Farbtönung verleihen dem Elfenbein-Porzellan auch einen besonderen Reiz, genauso, wie ja auch bei allen Handmalereien nicht ein Stück genau wie das andere sein kann. Was ist Biskuitporzellan?Biskuitporzellan nennt man Porzellan, das unglasiert gebrannt ist. Meist nimmt man hierbei eine Weichporzellanmasse. Das fertig gebrannte Stück ist wohl auch wasserundurchlässig, es hat aber eine rauhe Oberfläche, die für Gefäße weniger, dafür aber um so besser für Plastiken geeignet ist. Wir finden deshalb auch eine ganze Reihe von Plastiken in dieser Biskuitmasse gebrannt. Dieses Material hat große Ähnlichkeit mit Alabaster oder Marmor und ist besonders für solche Arbeiten (Plastiken) geeignet. Was ist Kobalt-Porzellan?Kobalt-Porzellan nennt man Porzellan, bei welchem Kobaltoxyd, mit einer Glasfritte (Glasur) vermischt, auf das glatt gebrannte weiße Porzellan aufgetragen wird. Das Stück wird dann ein zweites Mal bei 1400 bis 1500°C gebrannt. Man spricht deshalb auch manchmal von Sinterdekoren, weil sie bei der Sintertemperatur (Garbrandtemperatur) des Porzellans eingebrannt werden. Kobalt, das meist dort gefunden wird, wo auch Uran vorkommt, gehört zu den seltenen Metallen. Diese Tatsache neben dem zweifachen Brand und dem dadurch vervielfachten Ausfall sind die Ursachen des höheren Preises. Die Kobaltdekoration gehört zu den ältesten keramischen Verzierungsarten. Schon die ersten chinesischen Porzellane zeigen diese Technik. Echte Kobaltdekoration erkennt man übrigens daran, dass der Obergang von dekorierter zu undekorierter Fläche nicht ganz präzise abgegrenzt ist, sondern unscharf, sozusagen etwas verschwommen ist, eine Sache, die von manchen Leuten als „Fehler“ beanstandet wird, in Wirklichkeit aber das Zeichen der Echtheit ist. Vielfach bei Zwiebelmuster zu sehen. „Queensberry-Marble“ (Marmorporzellan) - Wieso? Wie wird es gemacht?Neben dem weißen Porzellan gibt es schon seit jeher in
der Masse oder Glasur unigefärbte Porzellane, wie: Elfenbein - Seladon -
Kobalt - Rose -Porzellane. Was ist der Unterschied zwischen Porzellan und Steingut?Porzellan und Steingut gehören beide zur großen Familie
der Keramik und erscheinen auch bei flüchtiger Betrachtung fast gleich, und
doch unterscheiden sie sich wesentlich voneinander. Zusammensetzung und
Herstellung sind vollkommen verschieden und ergeben auch ein vollkommen
voneinander verschiedenes Erzeugnis. Porzellan wird bei 1400 bis 1500°C
glattgebrannt. Steingut bei 900 bis 1200°C, nachdem letzteres bereits einen
Verglühbrand des Scherbens von 1100 bis 1300°C hinter sich hat. Bei Steingut
wird also die weiche Glasur auf den Scherben aufgebrannt, der aber immer
noch - trotz des ersten hohen Brandes - porös ist und auch nach dem zweiten
Brand porös bleibt. Der Porzellanscherben dagegen ist vollkommen dicht und
bildet mit seiner Glasur ein untrennbares Ganzes. Bei Steingut dagegen kommt
es vor, dass die Glasur durch einen harten Stoß abgesplittert wird. Der dann
zutage tretende Scherben saugt infolge seiner Porosität das Wasser an. |
Haben Sie Fragen oder eine interessante Mitteilung zum Thema Porzellanarten, dann teilen Sie es uns bitte mit. Wir veröffentlichen dann gerne Ihre Nachricht unter der entsprechenden Rubrik. |
Wikipedia über Porzellan | Information von der Online Enzyklopädie WIKIPEDIA über Porzellan |
[ebay-partner-deutsch/porzellan/ebay_banner_text_porzellan.htm] | Bei ebay sind zahlreiche Auktionslose zum Thema Porzellan im Angebot |
Meissen Porzellan: Das weisse Gold von Kurt Krockenberger | Auf 200 Seiten stellt Kurt Krockenberger das wertvolle Porzellan vor |
Edles Meissner Porzellan aus 3 Jahrhunderten | Ein weiteres Buch von Kurt Krockenberger zum Thema Meißener Porzellan |
Homepage von sammler.com |
Copyright © 1996/2024 sammler.com, Forchheim, Deutschland |
Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Haftung! Haftungsausschluss bei sammler.com |
|||||
Datenschutzerklärung |
Seite zu Favoriten hinzufügen
-
Seite weiterempfehlen
|
|||||
Weitere wichtige Websites in diesem Verbund:
|