Die Sowjetunion wird durch die Einführung der Westmark 1948 völlig
überrascht.
Sie ist nun als Besatzungsmacht der Sowjetzone gezwungen so schnell wie möglich
ein eigenes Geld auszugeben.
Da keine eigenen Geldscheine vorbereitet werden konnten, werden die alten
Scheine mit Klebemarken versehen:
Klebemarke auf einem 1 Rentenmarkschein |
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Klebemarke auf einem 20 Reichsmarkschein |
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Klebemarke auf einen 100 Rentenmarkschein |
(Bild von www.cgb.fr ) |
Dieses Geld wird auch spöttisch als "Tapetenmark" bezeichnet.
Bald schon kommen neue Geldscheine und Münzen in den Umlauf. Um wertvolle
Metalle zu sparen werden als Kursmünzen hauptsächlich
Aluminium-Münzen geprägt. Diese werden als Alu-Chips verspottet.
Ein Auswahl von Kursmünzen der DDR
Die 1 - 50 Pfennigmünzen der letzten Serie bleiben über die
Wiedervereinigung hinaus bis zum 30.6.1991 gültiges Zahlungsmittel in
ganz Deutschland. |
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Im Verlauf der 40 jährigen Geschichte der DDR werden die Banknoten mehrfach
überraschend umgetauscht.
So findet die Umtauschaktion am 13.10.1957 regelrecht über Nacht statt. Mit
dieser Blitzaktion will die DDR das Geld, das westliche "Spekulanten,
Kriegstreiber und Schieber" gehortet haben, mit einem Schlag ungültig machen.
1 Mark DDR Serie 1948 |
(Bild von www.cgb.fr ) |
100 Mark DDR Serie 1955 |
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5 Mark der Deutschen Notenbank DDR Serie 1964 |
(Bild von www.cgb.fr ) |
100 Mark der Deutschen Notenbank DDR Serie 1964 |
(Bild von www.cgb.fr ) |
50 und 100 Markschein der letzten Banknotenserie der
DDR 50 Mark mit Friedrich Engels und 100 Mark mit Karl Marx |
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Nicht verausgabter 500 Markschein der DDR 1985 |
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Viele begehrte westliche Waren werden in der DDR nur gegen Westwährung
abgegeben. So entwickelt sich die westliche DM zur heimlichen Zweitwährung in
der DDR, wo im Gegensatz zur offiziellen Währung fast alles zu haben ist.
1979 werden deshalb auch so genannte
Forumschecks der
Außenhandelsgesellschaft der DDR ausgegeben, mit der westliche Güter bezogen
werden können. Nach Einführung dieser Schecks ist es den DDR-Bürgern
verboten, frei konvertierbare Devisen zu besitzen. DDR-Bürger müssen Westmark
z.B. von Verwandten in der BRD in diese Forumschecks umtauschen. Ziel dieser
Regelung ist es, die in die DDR eingeführten westlichen Valuten möglichst
schnell abzuschöpfen.
50 Markschein der DDR FORUM
Außenhandelsgesellschaft zum Bezug westlicher Waren |
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Ab 1966 gibt die DDR auch Sonderprägungen zu einer Nominale von 5, 10 und 20
Mark aus. Diese Münzen werden teilweise aus einer Kupfer / Nickellegierung
geprägt, die auch als Neusilber bezeichnet wird. Aber es werden auch teilweise
richtige Silbermünzen ausgegeben.
Viele dieser Münzen werden an westliche Bürger verkauft, um an wertvolle
westliche Devisen heranzukommen.
5 Mark Gedenkmünze "Zeughaus" |
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20 Mark Gedenkmünze "30 Jahre DDR" |
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Das Ende der DDR und der Ostmark 1989 - 1990
Als die
DDR - Oberen 1989 das 40 jährige Bestehen der DDR feiern wollen, ist schon
längst nur noch wenigen DDR Bürgern zum Feiern zumute.
Obwohl in anderen östlichen Staaten wie in Polen und auch in der Sowjetunion
unter Gorbatschow mit Perestroika und Glasnost sich bereits so was wie ein
politisches Frühlingslüftchen rührt, versucht die "Betonkopf - Riege" um
Erich Honecker mit allen Mitteln, dass alles beim alten bleibt.
Der DDR - Staat steht 1989 vor dem politischen und wirtschaftlichen Bankrott.
Die Reisefreiheit der Bürger wird immer mehr eingeschränkt.
Polen mit der ersten bürgerlichen Regierung ab Sommer 1989 ist politisch suspekt
und aus Staaten wie Ungarn und schließlich auch der CSSR flüchten die DDR-Bürger
reihenweise über die grüne Grenze oder über den Umweg der Botschaften der BRD in
den Westen.
So dürfen dann ab dem Herbst 1989 die Bürger fast überhaupt nicht mehr
außerhalb der DDR verreisen. Wirtschaftlich kommt es immer mehr zu
Versorgungsengpässen und die STASI bewacht fast jeden Bürger auf Schritt und
Tritt.
In dieser Situation fühlen sich die meisten Bürger wie in einem Gefängnis,
während sie gleichzeitig über das westliche Fernsehen jeden Tag vorgeführt
bekommen wie "gut" es den "Wessis" wirtschaftlich geht und welche "tollen
Freiheiten" sie haben.
Dieser Ärger wird schließlich ab September 1989 in den Leipziger
Montagsdemonstrationen unter den Motto "Wir sind das Volk" kanalisiert.
DDR Briefmarke mit dem Motto der sanften Revolution,
die das Ende der DDR einleitete. "Wir sind das Volk". Diese Marke wurde
am 28.2.1990 ausgegeben. |
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Anfangs
massiv von den Sicherungskräften unterdrückt, entgleiten von Montag zu Montag
den Sicherheitskräften immer mehr die Zügel. Gleichzeitig organisiert sich mit
dem
Neuen Forum die erste Oppositionsgruppe offiziell. In kurzer Zeit bilden
sich weitere Oppositionsgruppen, die schließlich wie die Pilze aus den Wald
sprießen.
Bereits 11 Tage nach den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der DDR steht
Honeckers Regierung am Ende. Er wird am 18.10.1989 von seinem Zögling
Egon Krenz als Generalsekretär der SED und Staatsratsvorsitzender abgelöst.
Die Riege um Egon Krenz versucht nun vorsichtig Reformen einzuführen. Die
revolutionäre Entwicklung der DDR ist aber der Führung schon längst aus den
Zügeln geglitten. Als dann am Abend des 9.11.1989 eine Meldung zur neuen
Reisefreiheit im DDR-Fernsehen so formuliert wird, wie es eigentlich die Führung
nicht ganz vorgesehen hat, brechen alle Dämme. Auf Grund dieser Meldung wird
noch am gleichen Abend die Berliner Mauer geöffnet. Riesige Menschenmassen
strömen von Ostberlin nach Westberlin zum wohl bislang größten Volksfest und
Party in der Berliner Geschichte.
Kurze Zeit später muss auch Krenz zurück treten. Sein Nachfolger wird
Hans Modrow.
Bei den ersten freien Wahlen im März 1990 in der DDR entscheidet sich die Bevölkerung der
DDR für einen Einigungskurs mit der BRD.
Die neue DDR-Regierung unter Ministerpräsident Lothar de Maiziere leitet dann die
Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten mit ein.
Erstmals kann man nun frei und legal DDR - Mark gegen Westmark tauschen. Anfangs
sackt der Kurs zum Teil sogar unter 1:10 ab.
Als sich dann aber immer mehr die Währungsunion abzeichnet, steigt der Kurs der
DDR Mark rapide an. So dürfen sich auch erstmals Währungsspekulanten in der DDR
freuen.
Währungsunion
Im Mai 1990 entscheiden sich die DDR und BRD für die Wirtschafts-, Währungs- und
Sozialunion. Ab dem 11.6.1990 können die DDR-Bürger ihre Ostmark großenteils 1:1
gegen Westmark umtauschen. Lediglich Spareinlagen über 4000 Mark (bei Bürger
über 60 sogar 6000 Mark) müssen im schlechteren Kurs von 1:2 umgetauscht werden.
Gleichzeitig werden Löhne, Gehälter, Renten, Mieten, staatliche Leistungen und
allerdings auch Schulden der Firmen 1:1 umgestellt. Das führt in der Folge zu
massiven wirtschaftlichen Problemen. Damit verbunden steigt auch die deutsche
Staatsverschuldung immer weiter an.
In der Folge werden außerdem riesige Betrugsfälle bekannt, bei denen
astronomische Summen verschlungen werden.
Wiedervereinigung
Am 3.10.1990 vereinigen sich die beiden deutschen Staaten. Die "Aluchips" der
DDR bis zu einer Nominale von 50 Pfennig bleiben noch bis zum 30.6.1991 als nun
offizielle westliche Währung im Kurs 1:1 in ganz Deutschland gültig.
Weitere Infos zur Deutschen Einheit
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