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Römische Münzen von den ersten oströmischen / byzantinischen Kaisern

Die römischen Münzen der Kaiserzeit mit Bewertungen und Biografien der römischen Kaiser

Von Thomas Schmidtkonz

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Valentinianus III.
Siliqua des Arcadius aus Sammlung Schmidtkonz

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Ein Abriss über die römischen Münzausgaben ab Kaiser Augustus Teil 10

Übersicht

Start der Seite 1
Augustus reg. 27 v. Chr - 14 n. Chr
Tiberius reg. 14 n. Chr - 37 n. Chr
Caligula reg. 37 - 41
Claudius reg. 41 - 54
Nero reg. 54 - 68
Galba reg. 68 - 69
Otho reg. 69
Vitellius reg. 69
Vespasian reg 69 - 79
Titus reg. 79 - 81
Domitianus reg. 81 - 96

Ausführliche Lebensgeschichte des Domitian
Links
Leserbriefe / Mails
Bücher

Start der Seite 2
Nerva reg. 96 - 98
Trajan
reg. 98 - 117
Hadrian
reg. 117 - 138
Antoninus Pius
reg. 138 - 161
Marc Aurel reg. 161 - 180
Commodus
reg. 180 - 192
Pertinax
reg. 193
Didius Julianus
reg. 193
Septimus Severus
reg. 193 - 211
Caracalla
reg. 211 - 217
Macrinus
reg. 217 - 218
Elagabalus
reg. 218 - 222
Severus Alexander reg. 222 - 235
Start der Seite 3
Maximinus I. (Thrax.) reg. 235 - 238 und die Gegenkaiser Gordianus I / II 238
Balbinus und Pupienus reg. 238
Gordianus III.
reg. 238 - 244
Philipp I. Arabs reg. 244 - 249
Trajanus Decius reg. 249 - 251
Trebonianus Gallus reg. 251 - 253
Aemilianus reg. 253
Valerianus reg. 253- 260
Gallienus reg. 253 - 268
Claudius II. reg. 268 -270
M. Aurelius Claudius Quintillus reg. 270
Lucius Domitius Aurelianus reg. 270 - 275

Start der Seite 4
C. Marcus Claudius Tacitus reg. 275 - 276
Marcus Annius Florianus reg. 276
Marcus Aurelius Probus reg. 276 - 282
Marcus Aurelius Carus reg. 282 - 283
Marcus Aurelius Numerianus reg. 282 - 284
Marcus Aurelius Carinus reg 282 - 285
Start der Seite 5
Diocletianus reg. 284 - 305
Maximianus reg 286 - 310
Constantius I. Chlorus reg. 293 - 306
Galerius reg. 293 - 311
Severus II. reg. 305 - 307
Maximinus II. Daia reg. 305 - 313
Maxentius reg. 306 - 312
Licinius I. reg. 308 - 324
Start der Seite 6
Constantinus I. der Große reg. 307 - 337
Constantinus II. reg. 317 - 340
Constans reg. 333 - 350
Constantius II. reg. 324 - 361
Julianus II. Apostata reg. 355 - 363 
Iovianus reg. 363 - 364 
Start der Seite 7
Valentinianus I. reg. 364 - 375
Valens reg. 364 - 378
Gratianus reg. 367 - 383
Valentinianus II. reg. 375 - 392
Theodosius I. der Große reg. 379 - 395
 
West Rom 395 - 476 Teil 1
Start der Seite 8
Honorius reg. 393 - 423
Johannes reg. 423 - 425
Valentinianus III. reg. 425 - 455
Petronius Maximus reg. 455
Avitus reg. 455 - 456
Maiorianus reg. 457 - 461
 
West Rom 395 - 476 Teil 2
Start der Seite 9
Severus III. reg. 461 - 465
Anthemius reg. 467 - 472
Olybrius reg. 472
Glycerius reg. 473 - 474
Julius Nepos 474 - 475 / 477 - 480
Romulus Augustulus 475 - 476
Ost Rom 395 - 491
Start der Seite 10
Arcadius reg. 383 - 408
Theodosius II. reg. 402 - 450
Marcianus reg. 450 - 457
Leo I. reg. 457 - 474
Leo II reg. 474
Zenon reg. 474 - 475 / 476 - 491
Basiliskos 475 - 476
Byzanz
Übersicht über die oströmischen / byzantinischen Herrscher nach Zenon bis 1453
Start der Sonderreichseite
Gallisches Sonderreich

Postumus reg. 259 - 268
Laelianus reg. 268
Marius reg. 268
Victorinus reg. 269 - 271
Tetricus reg. 271 - 274

Sonderreich in Britannien
Carausius reg. 287 - 293
Allectus reg. 293 - 296
 

 

Flavius Arcadius


Siliqua des Arcadius aus Sammlung Schmidtkonz
geb. 383
gest. 408 (natürlicher Tod)

reg. 383 - 408
 

Der erste oströmische Kaiser

Arcadius wird als Sohn von Theodosius und Aelia Flavia 377 in Spanien geboren. Bereits 383 wird er von seinem Vater zum Augustus ausgerufen. 
Nach dem Tod seines Vaters 395 wird er Herrscher des Ostens. Der eigentliche Herr des Ostens ist aber der Prätorianerpräfekt Rufinus.  Rufinus lehnt die Herrschaft von Stilicho unter Honorius im Westen ab. So kommt es zu Konflikten um die Provinz Illyricum zwischen den Westen und dem Osten. Bald darauf wird aber Rufinus ermordet. 
Nach ihm folgt Eutropius. Stilicho gelingt es dessen Einfluss zu untergraben, so dass dieser gestürzt und verbannt  wird. Nach einem Interregnum von Gainas , nimmt immer mehr Arcadius Frau Aelia Eudoxia die Regierungszügel in die Hand. Sie veranlasst einen Vergeltungsschlag unter der Führung Alaricus gegen Stilicho.  
Nachdem  Eudoxia gestorben ist, wird die Regentschaft von dem Prätorianerpräfekten Anthemius übernommen. Er unterwirft die aufständischen Isaurier und hält stets misstrauisch die Aktionen von Alaricus und Stilicho im Auge. 
Kurz darauf im Jahr 308 stirbt Arcadius einen natürlichen Tod. Er hat sich während seiner Herrschaft selbst wenig um Politik gekümmert. Trotzdem übernimmt sein einjähriger Sohn reibungslos den Augustustitel.

Münzausgaben unter Arcadius

Kleinbronzen sind am häufigsten anzutreffen. Normale Silber Siliqua sind nicht selten. Der Rest ist teuer.

Münzeninschriften:
DN ARCADIVS PF AVG

Ungefährer Wert der Münzen in EUR:

Erhaltung vz ss s
Bronzemünzen 40 - 180 20 - 80 10 - 30
Silbermünzen Siliqua 250 - 400 150 - 230 80 - 150
Silbermünzen Miliarnese (ca. 4,5g) 2000 1200 600
Goldmünzen 1000 - 2300 500 - 1000 350-900

 

Theodosius II.


Solidus von Theodosius II.

Siliqua von Theodosius II aus Sammlung Schmidtkonz

Rückseite der Siliqua
geb. 401
gest. 450 (Unfall)

reg. 402 - 450
 

Der Kaiser, den Politik nicht interessierte

Theodosius wird im Jahr 401 als Sohn des Arcadius und der Aelia Eudoxia geboren. Arcadius ernennt seinen Sohn bereits an seinem ersten Geburtstag zum Mit-Augustus. Als Arcadius bereits 408 stirbt, erhebt keiner einen Einspruch auf seine Thronnachfolge. Wegen seiner Jugend und später wegen seinem Desinteresse an der Politik, übernehmen hochrangige Beamten während seiner gesamten Regentschaft die Regierungsgeschäfte. Er steht auch jahrelange unter den Einfluss seiner älteren und sehr frommen Schwester Pulcheria, die 414 zur Augusta erhoben wird. 
438 wird die Gesetzessammlung Codex Theodosianus in Konstantinopel und ein Jahr später auch in Rom in Kraft gesetzt, die später für viele Germanenstaaten eine Vorbildfunktion haben wird. 
Die Außenpolitik wird durch die Bedrohung der Hunnen geprägt. Ostrom zahlt unter Theodosius den Hunnen über viele Jahre hinweg hohe Tribute, um diese still zu halten. Trotzdem suchen die Hunnen die Donauprovinzen über Jahre hinweg heim und verwüsten dabei ganze Landstriche.
Theodosius Interesse gilt nicht der Politik sondern den Wissenschaften, der Geschichte und ganz besonders religiösen Themen. So schafft er eine außerordentlich große Sammlung theologischer Werke.
Theodosius stirbt im Jahr 450 bei einem Reitunfall.

Münzausgaben unter Theodosius II

Gold Solidi sind relativ häufig. Silbermünzen dagegen seltener.

Münzeninschriften:
DN THEODOSIVS PF AVG

Ungefährer Wert der Münzen in EUR:

Erhaltung vz ss s
Bronzemünzen 60 - 100 40 - 65 25 - 40
Silbermünzen Siliqua 400 250 100
Goldmünzen 400 - 800 250 - 500 150 - 300

 

Flavius Valerius Marcianus

Solidus von Marcianus

geb. 396
gest. 457 (natürlicher Tod)

reg. 450 - 457
 

Kaiser von Pulcherias Gnaden

Marcianus wurde um 396 als Sohn eines illyrischen oder thrakischen Soldaten geboren. Auch Marcianus wird Soldat und dient sich beim Militär hoch. Seine Stellung ist so bedeutend, dass er nach dem Tod von Theodosius II. mit dem Einverständnis von dessen Schwester Pulcheria zum Kaiser ernannt wird. Pulcheria heiratet sogar Marcianus, hält aber weiter ihr Keuschheitsgelübde ein.
451 gelingt es Marcianus mit Pulcherias Unterstützung das 4. ökumenische Konzil in Chalcedon einzuberufen. Dieses vertieft jedoch den Bruch zwischen katholischen und orthodoxen Christen.
Gegenüber den Hunnen verfolgt Marcianus eine Politik der Stärke und stellt sämtliche Tributzahlungen ein. Dies lenkt aber die Hunnen nicht gegen Ostrom sondern gegen das weströmische Reich, wo sie von den Römern unter Aetius in der Schlacht auf den katalaunischen Feldern geschlagen werden. 
457 stirbt Marcianus nach einer erfolgreichen Regierungszeit an einer Krankheit. Er wird neben seiner Gattin Pulcheria beigesetzt, die schon 453 gestorben war.

Münzausgaben unter Marcianus

Alle Münzen sind ziemlich selten. Die Silbermünzen sind besonders selten.

Münzeninschriften:
DN MARCIANVS PF AVG

Ungefährer Wert der Münzen in EUR:

Erhaltung vz ss s
Bronzemünzen 150 80 40
Silbermünzen Siliqua 3000 1600 1000
Goldmünzen 600 - 1200 400 - 600 200 - 450

 

Leo I.


Solidus von Leo I.
geb. 401
gest. 474 (natürlicher Tod)

reg. 457 - 474
 

Kleinbronze des Kaiser Leo. Aus der Sammlung Daniel Cürten.

Kleinbronze von Kaiser Leo

Kleinbronze von Kaiser Leo

Der Große

Leo stammt aus Thrakien und dient sich beim Militär hoch. Nach Marcianus Tod wird er auf Vorschlag des mächtigen Heermeisters Aspar zum Kaiser ernannt. Erstmals lässt sich dieser vom Patriarchen von Konstantinopel krönen.
Leo baut im Lauf seiner Regierung eine Palastgarde von Isauriern auf, um ein militärisches Gegengewicht zu der Macht Aspars zu schaffen. Schließlich lässt Leo Aspar im Jahr 471 bei einem festliche Bankett ermorden. Nun übernimmt der spätere Kaiser Zeno, der Kommandant der isaurischen Garde, das Amt des Aspar. Drei Jahre später stirbt Leo.

Münzausgaben unter Leo I.

Alle Münzen kommen ebenfalls nicht besonders häufig vor.

Münzeninschriften:
DN LEO PERPET AVG
DN LEO (AVG)

Ungefährer Wert der Münzen in EUR:

Erhaltung vz ss s
Bronzemünzen 150 - 450 80 - 280 40 - 100
Silbermünzen Siliqua 1300 500 350
Goldmünzen 400 - 2000 250 - 1300 150 - 500

 

Leo II.

  geb. 469
gest. 474 (natürlicher Tod)

reg. 474
 

Der Enkel

Der Enkel von Leo I. und Sohn von Zeno wurde 473 im Alter von 4 Jahren zum Cäsar erhoben.
Er war sehr schwächlich und kränklich. So starb er bereits kurz nach dem Tod seines Opas. Der eigentliche Herrscher war schon zu Leos Lebzeiten Zeno, der nach seinem Tod den Kaiser-Purpur übernahm.

Münzausgaben unter Leo II.

Alle Münzen sind selten.

Münzeninschriften:
DN LEO ET ZENO PP AVG
DN ZENO ET LEO NOV CAES

Ungefährer Wert der Münzen in EUR:

Erhaltung vz ss s
Bronzemünzen     selten
Silbermünzen Siliqua     selten
Goldmünzen selten und teuer ab etwa 1500 ab etwa 1000

 

Zeno oder auch Zenon genannt

Nummus mit Zenon

Solidus von Zenon

geb. 469
gest. 491 (natürlicher Tod)
reg. 474 - 475 / 476 - 491


 

Der Sohn

Zeno war ein Häuptling aus Isaurien. Er heiratete Leos Tochter Ariadne. Sein kränklicher Sohn Leo II. wurde 474 zum Kaiser erhoben. Aber er verstarb gleich in diesem Jahr. So übernahm er selbst die Krone.
475 musste er vor Basiliskos fliehen, der bis 476 Kaiser war. Bereits Ende 476 gelang ihm das Comeback.
476 musste er Odoaker als germanischen Herrscher in Rom anerkennen, obwohl er weiterhin offiziell Julius Nepos als weströmischen Kaiser anerkannte.
Im weiteren Verlauf versuchte er die verschiedenen Vorstellungen der christlichen Richtungen von Konstantinopel und Rom auszugleichen.
So 482 zwischen Monophysiten und Katholiken. Das gelang aber nicht. Es gab auch Rebellionen gegen seine Herrschaft, die er aber alle heil überstand. 

Münzausgaben unter Zeno

Goldmünzen kommen häufiger als die selteneren Silbermünzen vor

Münzeninschriften:
DN LEO ET ZENO PP AVG
DN ZENO ET LEO NOV CAES
DN ZENO PP AVG
DN ZENO PERP AVG

Ungefährer Wert der Münzen in EUR:

Erhaltung vz ss s
Bronzemünzen in dieser Erhaltung selten und teuer ab etwa 40 EUR ab etwa 20 EUR
Silbermünzen Siliqua in dieser Erhaltung sehr selten und teuer ab etwa 700 ab etwa 300
Goldmünzen ab etwa 500 ab etwa 300 ab etwa 150

 

Basiliskos

Sehr schöner Solidus von Basiliskos

geb. ?
gest. 476 (hingerichtet)
reg. 475 - 476


 

Der Unbeliebte

Zenon muss 475 vor einer Verschwörung seiner Schweigermutter fliehen. Sie will ihren Liebhaber Patricius an die Macht bringen. Der Senat lehnt dies jedoch ab und ernennt Basiliskos zum Kaiser. Dei weiteren Ereignisse nehmen für den neuen Kaiser keinen guten Verlauf.
Bei einem Großbrand werden große Teile Konstantinopels ein Opfer der Flammen.
Basiliskos wird außerdem in große theologische Streitigkeiten verwickelt, da er offen Partei für die Monophysiten ergreift.
Steuererhöhungen und persönliche Feindschaften mit einflussreichen ehemaligen Parteigängern geben seiner Herrschaft schnell den Rest.
Zenon wird ermuntert sein isaurisches Exil zu verlassen. Basiliskos wird abgesetzt und samt Familie nach Kappadokien verbannt.
Dort ereilt sie ein grausames Schicksal. Sie werden in eine ausgetrocknete Zisterne eingemauert, wo sie jämmerlich umkommen.

Münzausgaben unter Basiliskos

Goldmünzen kommen häufiger als die seltenen Silbermünzen vor

Münzeninschriften:
DN BASILISKOS PP AVG u.ä.

Ungefährer Wert der Münzen in EUR:

Erhaltung vz ss s
Bronzemünzen in dieser Erhaltung sehr selten und teuer ab etwa 250 ab etwa 50
Silbermünzen Siliqua in dieser Erhaltung sehr selten und teuer selten und teuer ab etwa 1000
Goldmünzen ab etwa 1200 ab etwa 700 ab etwa 300

 

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