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Warum wir alle sammeln

Betrachtungen zum Thema warum Menschen überhaupt sammeln. Hier stelle ich Ursachen, Gründen und Thesen vor, warum eigentlich jeder irgendwas sammelt und sich oft dessen gar nicht bewusst ist.

Von Thomas Schmidtkonz

Über die Leidenschaft Sammeln

Der Mensch als Jäger und Sammler in unserer heutigen Zeit

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Inhalt

Warum wir sammeln Mails
Andere Leser erzählen wie sie zum Sammeln kamen
Literatur Gedicht über die Freuden des Sammelns Warum sammeln? Was sammeln? Wie sammeln? - Film und Reportage von Thomas Schmidtkonz
Warum kann Sammeln glücklich machen bzw. warum sind Sammler glückliche Menschen? Was Sammler ganz besonders interessiert    

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Gründe warum so ziemlich alle Menschen irgendwas sammeln

Jeder Mensch sammelt wohl irgendwas. Nur häufig ist er sich dessen gar nicht bewusst.
So kann ein Sammelgebiet auch etwas nicht im klassischen Sinn materiell Fassbares sein. Als Beispiel kann ein Vielreisender die Länder sammeln, die er bereits bereist hat. Mit stolzer Brust kann er dann jedem erzählen, wo er schon überall war und so seine soziale Stellung innerhalb seines Freundes- oder Bekanntenkreises festigen. Sportler dagegen sammeln z.B. Marathons. So gibt es einen Club, wo nur Mitglieder aufgenommen werden, die an über 100 Marathons teilgenommen haben.

Aber warum sammeln wir?

Ein nicht zu unterschätzender Grund liegt in unserem Unterbewusstsein und angeborenem Verhalten. 
Nicht nur der Steinzeitmensch, sondern auch der Mensch in neueren vergangenen und auch noch gegenwärtigen Krisen ist gezwungen, um sein Überleben zu kämpfen. Die beiden wichtigsten Überlebensstrategien sind dabei der Sammel- und Jagdtrieb.

Blick von der Vergangenheit in die Gegenwart

An erster Stelle steht der Jagdtrieb. Wenn der Steinzeitmensch was essen wollte, musste er sich die Nahrung erjagen oder wenn es pflanzliche Nahrung sein sollte diese einsammeln, was ja auch einer Art von Jagd gleich kam.
In Zeiten des Überflusses war es dann wichtig Nahrung zu horten also zu sammeln, um in schlechteren Zeit was "zum Beißen" zu haben. Bei der Jagd fielen außerdem Nebenprodukte wie Felle, Knochen usw. an. Die Felle dienten als Kleidung und die Knochen konnten für Werkzeuge gebraucht werden. Werkzeuge und Waffen förderten also wieder die Überlebensstrategie. Also wurden auch diese gesammelt und auch getauscht. Wer also viele verschiedene Werkzeuge und Waffen angesammelt hatte, war im Vorteil. Als Medizin wurden Kräuter gesammelt usw. usw.

Wie dann der Ackerbau einsetzte, wurde diese Entwicklung immer weiter verstärkt. Man sammelte die Ernte ein und lagerte diese als Sammlung für die Nahrung für den Rest des Jahres ein und musste Saatgut für die Aussaat im nächsten Frühjahr aufheben.

Wer schön, stark und erfolgreich war, wenn er viel und auch besonderes und seltenes zum Überleben angesammelt hatte, wurde geachtet und konnte sich so auch den gewünschten Partner für Leben und Weitergeben seiner Gene leichter aussuchen. Für die Schönheit sorgte z.B. Schmuck, den der Mensch bald herstellte, als er nicht mehr seine ganze Zeit für die Nahrungssuche aufwenden musste. Schmuck war ein Statussymbol, das Menschen, die viel davon hatten, in ihrer Stellung innerhalb der Gesellschaft anhob. 

Wer viel angesammelt hatte, war reich und einflussreich. Wer heute viel Geld angesammelt, also gesammelt hat, weiß das ebenfalls sehr zu schätzen. Die die weniger haben, blicken neidisch zum Wohlhabenden auf und streben daher auch danach ebenfalls so viel oder besser noch mehr anzusammeln.

Sammeln als Statussymbol in der Gesellschaft

Wer sehr reich ist, hat eine vorteilhafte Stellung in der Gesellschaft und darf das auch in vollen Zügen auskosten. Nun kann nicht jeder diesen Reichtum erreichen. Otto Normalbürger hat in der Regel gar keine Chance diese außergewöhnliche Stellung jemals zu erlangen. 
Aber auch er möchte irgendwo was "Besonderes" sein und sei es nur im Kleinen. Geld ist ja schließlich nicht alles.
Nun könnte er ja auch Prestige als Wissenschaftler, Autor, Politiker, Sportler etc. etc. erreichen, aber auch das ist für ihn meist ein unerreichbares Ziel. 
Warum also nicht woanders und einfacher eine außergewöhnliche Stellung erlangen? Da ist das Sammeln durchaus ein Erfolg versprechender Weg. Also sammelt der eine ganz bestimmte Briefmarken wie z.B. alle Ausgaben der Pazifikinsel Niue, die sonst kaum einer hat und kann auf diesem Gebiet eine überragende Stellung einnehmen. Der andere sammelt irgendwelchen außergewöhnlichen Gegenstände wie z.B. die verschiedensten Sorten von Tischtennisbällen.
Wenn diese Sammler nun eine außergewöhnlich große und umfangreiche Sammlung oder ganz besonders seltene Stücke auf ihrem Gebiet angesammelt haben, haben sie auch eine begehrte Stellung zumindest im Kreis der gleich gesinnten Sammler erreicht und können so den Ruhm voll auskosten.

Sammeln als Jagdfieber

Bei den meisten Sammelgebieten gibt es besonders seltene Stücke, die jeder der Sammler des jeweiligen Gebietes erhaschen will. Da werden keine Kosten und auch keine Zeit gescheut sich so ein Stück zu erjagen. Klappt es dann einmal, vielleicht sogar ohne dass sich der Verkäufer der Seltenheit und Kostbarkeit der Rarität voll bewusst ist, ist der Adrenalinstoß beim Sammler durchaus vergleichbar mit dem des Steinzeitmenschen, wenn er dabei war ein Mammut zu erlegen.
Jeder Briefmarkensammler kennt das Gefühl, wenn er aus einer Groschenkiste eine bislang unerkannte Rarität herausfischt.
Besonders interessant ist dabei, dass wenn der Sammler seine "Jagdbeute erlegt" hat er diese ziemlich achtlos in seine Sammlung ablegt und dann nicht mehr weiter beachtet. Er begibt sich stattdessen lieber erneut auf "Jagdzüge" , um das berauschende Jagdfieber weiterhin auszukosten

Sammeln als Wertanlage

Viele Sammler geben vor, um ihr Hobby gegenüber "uneinsichtigen" Außenstehenden wie Ehepartnern oder auch Freunden zu legitimieren, das ganze nur unter Wertanlageaspekten zu betreiben. Dies ist aber bei den allerwenigsten Sammlern der Grund warum sie sammeln, wenn gleich sie  dabei auch ihr eigenes Gewissen damit zu beruhigen versuchen.
Wird dann mal was verkauft, dann meist nur deshalb, um noch seltenere und teurere Stücke finanzieren zu können.
Abgesehen vom emotionalen Standpunkt können aber viele Sammelgebiete bei entsprechenden rationalen und objektiven Strategien durchaus auch als Wertanlage gesehen werden.

Mehr zum Thema Sammeln als Wertanlage

Sammeln wegen der Ästhetik also der Schönheit der Sammelobjekte

Nicht alle aber viele Sammelobjekte sind einfach schön oder zumindest interessant. Man denke an ein schönes Ölgemälde, eine herrliche Plastik, einen hübsch bemalter Teller, einen wunderbarer Oldtimer, eine lustige Überraschungseifigur oder einfach an hübsche Briefmarken und Münzen.
Kurzum der Sammler, aber auch der Nichtsammler, kann sich am Anblick vieler Sammlungen erfreuen. Wenn das nicht der Fall wäre würde auch keiner mehr ein Museum besuchen.
Viele Sammler kommen einfach zu ihrem Sammelgebiet indem sie sich erst einmal an der Schönheit eines Objektes erfreuen. Wenn jemand in einem Cafe sitzt und ein hübsch bedrucktes Zuckertütchen gereicht bekommt, kann es durchaus sein, dass er dem Sammeln von Zuckertütchen verfällt.

Sammeln aus Zeitvertreib dem Unterhaltungswert

Sammelgebiete helfen beim Zeitvertreib und dienen zur Unterhaltung. Schön sind Sammelgegenstände, die einen Unterhaltungswert haben. So kann der Bücher-, Romanheftchen- und Comicssammler seine gesammelten Werke lesen, der Schallplatten- und CD-Sammler seine Werke hören, der Videosammler seine Filme angucken und der Computerspiele-Sammler seine Spiele auch spielen.

Sammeln zur Entspannung

Der Alltagsstress nimmt uns immer mehr in Anspruch. Die Beschäftigung mit der eigenen Sammlung kann entspannen. So genießen viele Briefmarkensammler die beruhigende Wirkung Briefmarken zu sortieren oder die Marken einfach zu betrachten und sich an der Schönheit und Ästhetik dieser kleinen Kunstwerke zu erfreuen.

Sammeln aus Gründen der Weiterbildung

Sammeln bildet. Wer sich ernsthaft mit einem Sammelgebiet befasst, muss informiert sein. Da reicht häufig auch nicht nur das Wissen über das Sammelgebiet direkt aus sondern der Sammler muss auch über das kulturelle, geschichtliche, geographische, technische, wissenschaftliche und evt. sogar auch soziologische Umfeld seines Sammelgebietes Bescheid wissen. 
Wer z.B. Biedermeier-Möbel sammelt muss genauso über das kulturelle, geschichtliche und geographische Umfeld seines Gebietes Bescheid wissen wie z.B. auch der Sammler von alten Münzen und Briefmarken. Der Sammler von Mineralien dagegen lernt viel im naturwissenschaftlichen Umfeld im Bereich der Geologie, Mineralogie und auch Chemie.
So lernt der Sammler nicht nur viel spezifisches über sein Sammelgebiet, sondern auch über das ganze Umfeld rund herum. Dies erweitert seinen Wissenshorizont und seine Allgemeinbildung.

Sammeln als Mittel zur Kommunikation und zu Kontakten mit Gleichgesinnten

Der Mensch ist ein ausgeprägtes soziales Wesen, der den Kontakt zu Gleichgesinnten regelrecht sucht. In einer Gesellschaft, die jeden einzelnen immer mehr bedroht zu vereinsamen, ist das Sammeln eine gute Möglichkeit Kontakte zu diesen zu finden. 
Als Möglichkeiten kann man z.B. die Mitgliedschaft in einem Verein, den Besuch einer Börse oder aber auch das Internet mit seinen fachspezifischen Newsgroups und Chats aufführen. Dort wird überall über fachspezifische Themen diskutiert, "Experten" beantworten Fragen der "Laien" und es wird auf einem Jahrmarkt getauscht und gehandelt. So entstehen dann auch häufig Freundschaften. Sammeln macht also vieles aus, was der Mensch als soziales Wesen braucht.

:-) Nun aber viel Spaß beim Hobby Sammeln!

Mails : Leser erzählen wie und warum sie zum Thema sammeln kamen

Wenn Sie erzählen möchten wie und warum Sie zum Sammeln bestimmter Sachen gekommen sind, dann teilen Sie es uns bitte  mit
Wir veröffentlichen dann hier Ihre Mitteilung.

Literatur zum Thema Sammeln

Sammeln, Sammler und Gesammeltes Standardwerk  von Justus Engelfried für Sammler, das alle Aspekte und Facetten des Sammelns im komprimierter Form behandelt

 

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